10.07. - 11.07.2025: GDI-Forum Brandenburg 2025

Netzwerk und Ideenschmiede

Am 10. Juli 2025 fand das GDI-Forum Brandenburg in Präsenz im GeoForschungsZentrum (GFZ) statt, gefolgt von einem ergänzenden Online-Format am 11. Juli. Diese Veranstaltungsreihe der Kontaktstelle GDI-DE im Land Brandenburg ist seit Jahren eine wichtige Plattform, um sich über die neuesten Entwicklungen in der Geodateninfrastruktur (GDI) in Brandenburg, Deutschland und der Europäischen Union zu informieren und fachübergreifend zu vernetzen.

Das Interesse an der Veranstaltung ist ungebrochen: Die stetig wachsende Teilnehmerzahl zeigt, wie groß der Bedarf an einem Austausch zu Themen rund um die GDI ist. Das zweitägige Forum wurde in diesem Jahr auf die aktuellen Bedürfnisse der Teilnehmenden ausgerichtet, insbesondere im Hinblick auf die Anforderungen kommunaler GDI-Anwender.

Das GDI-Forum Brandenburg ist somit eine unverzichtbare Plattform, um Innovationen voranzutreiben, Best Practices zu teilen und die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren im GDI-Umfeld zu stärken. 

Tag 1: Präsenzveranstaltung

Block I: Innovation und Inspiration
Der erste Tag des GDI-Forums Brandenburg begann mit einer Eröffnung durch Frau Fabian, Präsidentin der LGB (Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg). In ihrer Begrüßungsrede betonte sie die entscheidende Rolle der GDI als Motor der Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung. Besonders hob sie die Chancen hervor, die eine interoperable GDI bietet: Durch die stärkere Vernetzung der Akteure können Synergien geschaffen und Potenziale effizient genutzt werden. 

Der fachliche Fokus lag auf der kommunalen GDI. Die DigitalAgentur Berlin-Brandenburg (DABB), vertreten durch Frau Dr. Burdack und Frau Christ, präsentierte spannende Einblicke in Smart Regions, Digitale Zwillinge und Zukunftsmodelle für smarte Kommunen. Mit anschaulichen Beispielen zeigten sie, wie Digitale Zwillinge und Smart Cities funktionieren und betonten die Bedeutung der Vernetzung innerhalb der GDI-Gemeinschaft. 

Im Anschluss erläuterte Herr Dr. Ostrau vom Landkreis Lippe aus Nordrhein-Westfalen die politischen Initiativen, die den Rahmen für Digitale Zwillinge in Städten und Kommunen setzen. Er zeigte auf, wie die DIN-Norm für Digitale Zwillinge sowie der Stufenplan für Smarte Städte und Regionen die Entwicklung vorantreiben. Dabei wurde deutlich, dass die aktuellen GDI-Technologien und Geodaten die Grundlage bilden, um mit geringem Aufwand Fach-Zwillinge zu erstellen und so die Digitalisierung in den Kommunen voranzutreiben.

Block II: Chancen und Herausforderungen
Der zweite Block stand im Zeichen der kommunalen GDI und ihrer Bedeutung für die lokale Verwaltung. Herr Wagenknecht (LGB) moderierte und erläuterte die Vielfalt der kommunalen Geodaten. Er betonte, dass eine aktive Beteiligung an der GDI-Brandenburg enorme Potenziale für die Kommunen birgt, etwa bei der Optimierung von Verwaltungsprozessen und der besseren Zusammenarbeit.

Anknüpfend daran sprach Herr Trapp vom Amt Odervorland über die Herausforderungen und Chancen, die sich beim Ausbau der kommunalen GDI auf der untersten Verwaltungsebene ergeben. Besonders hob er hervor, dass das PMO-Förderprogramm des Innenministeriums (MIK) als Anschubfinanzierung eine wichtige Unterstützung für den weiteren Ausbau der GDI darstellte. 

Im weiteren Verlauf stellte Herr Gritzka vom Landkreis Prignitz die technischen Komponenten vor, die im Landkreis im Einsatz sind. Anhand praktischer Beispiele, wie der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners, wurde deutlich, wie GDI-Dienstleistungen auf Landkreisebene konkret helfen können und welche Vorteile sie bieten.

Vertretend für die Landesebene erläuterte Herr Koch vom Landesamt für Umwelt (LfU) die Nutzung des WebGIS EKIS. Dieses System dient dazu, Eingriffs- und Kompensationsflächen für Kommunen, Landkreise und das Land zu erfassen und zu dokumentieren. Dabei wurde die Bedeutung eines einheitlichen Datenflusses hervorgehoben.

Den Abschluss bildete eine lebhafte Podiumsdiskussion, bei der die Vortragenden die Vorteile einer aktiven GDI-Teilnahme aus kommunaler Sicht zusammenfassten. Die Diskussionsteilnehmer betonte, dass eine interkommunale und überregionale Vernetzung essentiell ist, um die Entwicklung einer interoperablen kommunalen GDI weiter voranzutreiben. Insgesamt zeigte der Themenblock, wie wichtig die Zusammenarbeit auf allen Ebenen ist, um die Potenziale der Geodateninfrastruktur voll auszuschöpfen und die kommunale Verwaltung fit für die Zukunft zu machen.

Block III: Werkzeuge und Technologien
Im dritten Vortragsblock standen technische Werkzeuge und Innovationen im Mittelpunkt. Herr Genz von der Geobusters Akademie präsentierte die Webanwendung GeoLab.BB (https://geolab.brandenburg.de/geolabbb/). Dabei handelt es sich um eine GDI-basierte Applikation, die seit Mitte 2025 im Schulunterricht eingesetzt wird. Damit erhalten Lehrkräfte in Brandenburg die Möglichkeit, mithilfe von GDI digitalen Unterricht interaktiv und anschaulich zu gestalten.

Einen neuen Blick auf die Bodenrichtwerte im Land Brandenburg ermöglichte Frau Ehlers vom MIK mit dem BORIS-Viewer (https://boris.brandenburg.de/). Das Bodenrichtwertinformationssystem bietet kostenfreien Zugang zu aktuellen und historischen Bodenrichtwerten. Mit zahlreichen neuen Funktionen wurde die Nutzerfreundlichkeit deutlich verbessert, sodass Nutzerinnen und Nutzer schnell und unkompliziert die gewünschten Daten finden können.

Weiter ging es mit der Webanwendung Geoexplorer (https://geoexplorer.odis-berlin.de/), vorgestellt von der Technologiestiftung Berlin und der Senatsverwaltung Berlin. Diese KI-basierte Recherchefunktion erleichtert das Suchen und Finden passender Geodaten im Metadatenkatalog der Stadt Berlin – besonders für Nicht-Experten eine große Unterstützung, um schnell die richtigen Daten für ihre Projekte zu entdecken.

Den Abschluss des Tages bildete Herr Wagenknecht, der die Highlights des GDI-Forums Brandenburg 2025 zusammenfasste. Er wies auf die Online-Session am nächsten Tag hin und betonte erneut, dass die LGB sowie die Kontaktstelle jederzeit für Wünsche, Anregungen und Fragen rund um die GDI offen sind.
 

Tag 2: Online-Session

Der zweite Tag des GDI-Forums Brandenburg 2025 stand im Zeichen praktischer Anwendungen und technischer Innovationen insbesondere für die kommunale Ebene. In einer Online-Session wurden vier spannende Vorträge für jeweils eine Stunde präsentiert – ein idealer Rahmen, um tiefer in die technischen Möglichkeiten einzutauchen.

Den Anfang machte Herr Becker von der Stadtverwaltung Hohen-Neuendorf, der kostenfreie Open Source-Komponenten vorstellte. Diese ermöglichen es Kommunen, mit geringem technischem Aufwand Geodaten in der GDI zu veröffentlichen und so die Datenbereitstellung effizienter zu gestalten. 

Im Anschluss präsentierte Herr Dr.-Ing. Krause vom Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung das DiPlanungswerkzeug (https://diplanung.de/). Das ist eine EfA-Lösung (Eine für Alle), die die GDI-basierte Bereitstellung von XPlanungsdaten für die Kommunen vereinfacht und standardisiert.

Weiter ging es mit Herrn Mohr von der LGB, der die kostenfreie Kartenviewer API (https://isk.geobasis-bb.de/kartenviewer/) vorstellte. Diese Open Source-Schnittstelle ermöglicht es Karteninhalten in Webapplikationen einfach einzubinden und erleichtert so die Nutzung von Geodaten im Internet. 

Herr Hase vom Landkreis Potsdam-Mittelmark berichtete zum Abschluss aus der Praxis und zeigte anhand eines Erfahrungsberichts, wie die Kartenviewer API in kommunalen Webanwendungen nachnutzt wird, um die Nutzerfreundlichkeit zu erhöhen und die Datenintegration zu verbessern. 

Diese technischen Einblicke ergänzten die vielfältigen Präsentationen des gesamten Forums, welches einen umfassenden Überblick über die aktuellen Entwicklungen, Herausforderungen und Chancen der kommunalen Geodateninfrastruktur bot. Mit diesen praktischen Lösungen sind Kommunen bestens gerüstet, um die Potenziale der GDI voll auszuschöpfen und ihre digitalen Dienste weiter auszubauen.

Präsentationen zum GDI-Forum 2025

Tag 1



Tag 2

Wir danken allen Referentinnen und Referenten für die interessanten Präsentationen und allen Teilnehmenden herzlich für ihre Diskussionsbeiträge.

Wir hoffen, dass Sie das GDI-Forum nutzen konnten, um sich fachlich auszutauschen und zu vernetzen. Bis zum nächsten GDI-Forum wird ein Jahr vergehen. In der Zwischenzeit halten wir Sie mit aktuellen Informationen im Geoportal Brandenburg, Schulungen und weiteren Angeboten auf dem Laufenden. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen.

Bis zum nächsten Mal.
Ihre Kontaktstelle GDI-DE im Land Brandenburg