14.06.2022: Ansprechpartner-Workshop GDI in Brandenburg

Der diesjährige Workshop der Ansprechpartner der GDI Brandenburg fand – nach zwei Jahren pandemiebedingtem Ausfall – am 14. Juni 2022 wieder in Präsenz im Brandenburg-Saal der Staatskanzlei statt. 

Die gut besuchte Veranstaltung der Kontaktstelle GDI-DE im Land Brandenburg wurde von Frau Piwoni (LGB) moderiert und durch Herrn Sorge (LGB) eröffnet. Herr Sorge hob hervor, dass der Auf- und Ausbau der GDI auf den verschiedenen Ebenen ein nach wie vor hochaktuelles und sich weiter dynamisch entwickelndes Thema ist. Das bereits Erreichte solle alle Akteure stärken und motivieren, Geodaten in Zukunft als noch unverrückbareren Bestandteil einer modernen Infrastruktur und letztlich der Daseinsvorsorge anzusehen. 

Den ersten Block der Fachvorträge leitete Frau Schwermer (MIK) mit einem aktuellen GDI-Thema ein. In ihren Ausführungen gab sie einen Überblick zum Aktionsplan als Steuerungsinstrument zum weiteren Ausbau der GDI Brandenburg. Einen zielgerichteten Impuls für den weiteren Ausbau der GDI auf kommunaler Ebene gab Herr Schönitz (MIK) mit seiner Ankündigung einer neuen Förderrichtlinie. Die Förderung sieht vor, die Kommunen beim zielgerichteten Ausbau der GDI Brandenburg in den Bereichen Datenaufbereitung und ggf. auch dem Aufbau von Geoportalen zu unterstützen. Relevante Informationen über die aktuellen Entwicklungen aus der GDI Brandenburg, der GDI Deutschland und von INSPIRE präsentierte Herr Dr. Lübker (LGB) in übersichtlichen Zusammenstellungen.

Die Schwerpunkte der Veranstaltung waren in diesem Jahr die weitere inhaltliche und technische Qualitätssteigerung der Brandenburger Georessourcen. Mit anschaulichen Analogien stellte Herr von Dömming (BKG / GDI-DE) im zweiten Vortragsblock dar, wie die Geodateninfrastruktur als eine Art von Ökosystem verstanden werden kann. Ähnlich wie in einem Baumarkt sei eine GDI kein fertiges Endprodukt, sondern biete viele verschiedene „Geo-Bausteine“, aus denen neue Anwendungen und somit neue Mehrwerte entstehen können. Mehrwerte lassen sich auch durch Steigerung der Qualität von angebotenen Georessourcen erreichen. Technische Prüfverfahren zur Qualitätsverbesserung präsentierte Frau Noack (LGB) in Ihrem Vortrag. In einem Erfahrungsbericht zu internetbasierten Validatoren – besonders der GDI-DE Testsuite – wurde eindrücklich deutlich, wie vielschichtig und komplex derartige Prüfungen sein können. Die Notwendigkeit für eine Harmonisierung von Georessourcen und die Herstellung bestmöglicher Interoperabilität wurde im Vortrag von Herrn Prof. Dr. Meier (FH-Potsdam) deutlich. Als Ergebnis verschiedener Forschungsprojekte unterzog er Daten der öffentlichen Verwaltung einem Realitätscheck und unterbreitete Vorschläge, wie bestehende Defizite behoben werden können.

Nach der Mittagspause wurde es im letzten Vortragsblock technisch. Die GDI entwickelt sich auch in Brandenburg immer weiter, Technik und Standards werden fortgeschrieben. Herr Ulbrich (LGB) erklärte das Prinzip der OGC API – Features und schilderte seine Erfahrungen aus der Praxis bei der pilothaften Implementierung erster Geodatensätze der Landesvermessung. Als einen weiteren wichtigen Baustein der GDI Brandenburg brachte Herr Mohr (LGB) dem Publikum die Search-API näher. Bei dieser Eigenentwicklung handelt es sich um eine Schnittstelle für die verteilte Suche nach unterschiedlichen Arten von Georessourcen. Sie kann in Webanwendungen nachgenutzt und durch ein QGIS-Plugin auch in einer Desktop-Anwendung verwendet werden.

Wir danken den Referentinnen und Referenten für die interessanten Präsentationen und allen Teilnehmenden recht herzlich für ihre Diskussionsbeiträge!